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Carrera Targa 1972 - Ölklappenmodell

„Ich hab‘ keinen Bock mehr auf die Karre, ihr Porsche Leute seid doch alle Verbrecher!“
Mit diesen Worten lernte ich an Sylvester 2010/11 meinen neuen Kunden in der Cocktailbar des Hotels Miramar auf Sylt kennen.
Angespornt durch die Unzufriedenheit mit „uns Porscheleuten“ nahm ich mich der Sache an. Am 10. Januar 2011 stand der Targa dann in Hamburg auf meinem Anhänger und wir machten uns gemeinsam auf den Weg in den Westerwald.
Vorgabe des Kunden: Rostbeseitigung, Neulackierung in der Ursprungsfarbe silbermetallic, Überarbeitung des Motors im Hinblick auf schlechtes Startverhalten, unruhigem Motorlauf und Ölverlust, Aufwertung des Innenraums

Schon während der Demontage des Elfers wurde uns klar, was genau der Kunde mit „ihr seid doch alle Verbrecher“ meinte. Es gab kaum ein Bauteil, dessen Rostschaden nicht nur laienhaft zugebraten wurde. Teilweise fanden sich bis zu drei übereinander geschweißte „Blechpflaster“. Beide Bodenbleche waren von vorne bis hinten vom Rost durchlöchert. Ein fester Tritt hätte genügt um Fred Feuerstein mit einem neuen Dienstwagen auszustatten. Innen- und Außenschweller waren an verschiedenen Stellen völlig durchgerostet und die a-Säulen hatten im unteren Bereich überhaupt keine Verbindung mehr zur Karosserie. (link Video) Es blieb uns nichts anderes übrig, als das Fahrzeug vollständig zu zerlegen und zu entlacken.
Wochenlange Schweiß- und Anpassarbeiten waren für das Prädikat „rostfrei“ nötig. Endlich konnte der Elfer zum Lackierer. Hier wurde eine Epoxidgrundierung aufgetragen um die Karosserie langfristig vor erneuter Korrosion zu schützen. Nachdem alle Spaltmaße perfekt hergestellt waren, wurde das Fahrzeug gefüllert. In diesem Zustand verblieb der Wagen dann für mehrere Wochen, um zu verhindern, dass der später aufgetragene Neulack einfällt oder sich gespachtelte Stellen markieren.
Nach Fertigstellung der Lackierung konnten wir mit der Endmontage beginnen. Die komplett überarbeitete Innenausstattung, inklusive authentischer Sportsitze der Marke BF Torino, die Achsen sowie Motor und Getriebe konnten eingebaut werden. Unter Verwendung neuer Dichtgummis, Schachtleisten und Chromkedern wurde die Verglasung eingesetzt und das überholte Targadach konnte montiert werden. Jetzt wurden rundum neue Alustoßleisten angebracht, da die alten nicht mehr zum neuwertigen Erscheinungsbild des Ölklappen-Elfers passten. Zum Schluss der Restauration wurden noch alle Hohlräume mit Mike Sanders Wax geflutet und das Schmuckstück dem TÜV vorgeführt.
Als krönender Abschluss stand mir nun eine 600km lange Überführungsfahrt bei 30° C und strahlend blauem Himmel mit offenem Targadach nach Hamburg bevor, um den Elfern in die Hände seines strahelnden Besitzers zu übergeben.... der seine Meinung über die „verbrecherischen Porsche Leute“ revidierte. Zumindest über einen!

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